Diese Behauptung stammt von dem römischen Staatsmann Marc Aurel. Wir haben eine Frage daraus gemacht und sind ihr beim Geschwistertag im Frühsommer nachgegangen. Und hatten dazu … die Mitmachschmiede eingeladen. Dabei hatten wir gleich schon mal großes Glück, denn Volker Mundhencke wollte aus Altersgründen aufhören — und hat seinen letzten Schmiedetag für uns noch für ein Wochenende aufgeschoben.
Während der Meister die Glut in der Esse schürte, bereitete der Geselle die Gruppe mit einem Sicherheits-Crash-Kurs auf die Arbeit mit dem glühenden Eisen vor. Das Arbeiten bei über 1.000°C erfordert Konzentration und Umsicht. Denn man muss wissen, wie man »das heiße Eisen« richtig anfasst, worauf man achten muss, wenn »die Funken stieben«, wann die Hitze in »Weißglut« übergeht und was es bedeutet, wenn das Eisen »Zunder gibt«. Und — ganz wichtig: man muss sich immer so bewegen, als ob man jemanden hinter sich hätte.
Dann ist es soweit: die Schmiede ist fertig. Spezielle Steinkohle für über 1000°C glüht in der Esse, kaltes Wasser für Werkstück und Werkzeug steht in einem Eimer bereit, das Wasser im anderen Eimer ist dafür da, um Hände und Arme abzukühlen, für jeweils zwei Lehrlinge gibt es einen Amboss.
Sie wechseln sich ab: während der eine sein Werkstück in die Glut hält bearbeitet die andere die glühende Spitze ihres Werkstücks auf dem Amboss.
Eine oder einer muss den Blasebalg für alle bedienen. Typisch besondere Geschwister: sofort melden sich alle für den Gemeinschaftsdienst. Kleine Übung in Selbstbehauptung: man muss sich laut und deutlich melden, um abgelöst zu werden. Das ist für Geschwister mitunter gar nicht so einfach. Eher neigen sie dazu, den Finger hoch zu heben, fast schon bevor die Bitte um Hilfe überhaupt formuliert wurde.
Aller Anfang ist schwer. Aber Geduld und Konzentration sind die besten Lehrer. Und der Meister ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht.
Leider haben wir vergessen, Fotos von den fertigen Werkstücken zu machen. Unverzeihlich! Aber, liebe Schmiede — wenn Ihr dies lest, dann schickt doch einfach ein Foto von Euren Kunstwerken und wo sie jetzt Verwendung finden. Wir tragen die Fotos hier dann noch nach.
Zum Schluss durften wir mit der Schmiedeglut unseren Grill anheizen. Dann wird die Schmiede abgebaut und fährt nach Hause.
Herzlichen Dank und alles Gute für den verdienten (Un? ;-) )Ruhestand, Herr Mundhencke!







